Das E-Bike und die Umwelt – Wie ist die Bilanz wirklich?

Vor kurzem wurde an der TU Dortmund das bis heute weltweit leichteste E-Bike entwickelt. Sein Rahmen besteht aus Karbon und der Akku ist in einer Trinkflasche integriert. Das Rad weist außerdem viele weitere technische Raffinessen auf und sein Gewicht beträgt lediglich beeindruckende 6,9 Kilogramm.

E-Bikes sind grundsätzlich sowohl für Touren durch das Gelände, Pendler und für die Stadt erhältlich. Dabei werden die Fahrräder, die über einen unterstützenden Elektromotor verfügen, kontinuierlich weiterentwickelt. In Deutschland konnten im Jahr 2018 bereits fast eine Million der Elektrofahrräder verkauft werden. Oft spielt das Umweltbewusstsein bei der Kaufentscheidung der innovativen Räder eine wichtige Rolle.

Doch wie umweltschonend gestaltet sich ein E-Bike eigentlich wirklich? Der folgende Artikel klärt auf.

Kein Umweltnutzen als Fahrrad-Ersatz

Die Umwelt wird durch die Produktion der E-Bikes grundsätzlich belastet – dies gilt besonders für die Herstellung des Akkus. Diese geht mit 55 bis 75 Kilogramm CO2-Emissionen pro Kilowattstunde einher.

Wird mit dem E-Bike ein Auto ersetzt, werden die Emissionen nach 165 Kilometern, die mit dem Elektrofahrrad statt dem Auto gefahren werden, wieder ausgeglichen. Stammt der Strom, mit welchem der Akku geladen wird, darüber hinaus aus erneuerbaren Ressourcen, findet der Ausgleich noch schneller statt.

Wird jedoch nur ein Spaziergang oder ein herkömmliches Rad durch die Fahrt mit dem E-Bike ersetzt, kommt der Umwelt dadurch kein Nutzen zu.

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Rohstoffe für die Akkus der E-Bikes

Für die Akku-Herstellung findet ein Verbrauch von natürlichen Ressourcen statt. In der Regel handelt es sich bei den E-Bike-Akkus um Lithium-Ionen-Batterien. Aktuell wird jedoch bereits an Alternativen zu diesen geforscht, außerdem werden Wege erkundet, um die Akkus zu recyceln.

Bei dem Abbau von Lithium werden der Umwelt nämlich starke Schäden zugefügt. In Chile wird für die Gewinnung des trockenen Lithium-Konzentrates außerdem Grundwasser aus der Wüste in großen Becken gesammelt und verdunstet. In der gesamten Region schrumpfen dadurch die natürlichen Wasserreserven erheblich – mit dramatischen Auswirkungen für die lokalen Bewohner und die Natur.

Ökologischer Trend: Bike-Sharing

Werden die Akkus der E-Bikes nicht zu stark strapaziert, kann ihre Nachhaltigkeit erhöht werden. Bei einer korrekten Lagerung der Akkus profitiert beispielsweise ihre Lebensdauer. Sie sollten somit nicht in der prallen Sonne aufbewahrt und idealerweise in einem Ladezustand zwischen 30 und 60 Prozent bei Temperaturen von null bis 20 Grad gelagert werden. Ob sich E-Bikes allerdings tatsächlich so nachhaltig wie ihr Ruf gestalten, hängt vor allem von dem individuellen Nutzungsverhalten ihres Eigentümers ab und ob sie eingesetzt werden, um Fahrten mit dem PKW zu ersetzen.

Außerdem wird durch das Umweltbundesamt der Trend „Nutzen statt Besitz“ im Bereich der E-Bikes unterstützt. Dadurch findet keine unnötige Belastung des Klimas statt und es können zahlreiche Ressourcen eingespart werden. Konzepte, bei denen sich ein E-Bike von mehreren Nutzern geteilt wird, sind somit durchaus als ökologisch zu bewerten. Auf diesem Wege können die Elektrofahrräder einen wichtigen Beitrag zu nachhaltigen Mobilitätslösungen leisten.

Aus Sicht der Umwelt kommt es außerdem auf den Stromverbrauch des E-Bikes an. Dieser ist abhängig von unterschiedlichen Faktoren, wie beispielsweise dem Gewicht des Nutzers und des Rades, der Geschwindigkeit oder den Gegebenheiten der Umgebung, in der das E-Bike hauptsächlich bewegt wird.

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