Wenn Sport süchtig macht

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Kommt es mal nicht zum schweißtreibenden Sportprogramm haben Betroffene sogar mit Entzugserscheinungen zu kämpfen. Sport geht diesen Menschen über alles. Da kann die Ferse auch bereits bis auf den Knochen durchgelaufen sein. Diese Spotbegeisterten trainieren trotzdem weiter.
Sportsüchtige kämpfen ebenfalls mit Entzugserscheinungen
Vor allem im Frühjahr starten viele Menschen mit einem intensiven Sportprogramm so richtig durch. In einigen Fällen ufert der Fitnessdrang dann aber aus und Sport wird zur Sucht. Ähnlich, wie bei anderen Süchten zeigen sich hier dann verschiedene Symptome des Entzugs. Ist kein Training möglich, werden Betroffene häufig aggressiv und unruhig. So versuchen diese Sportbegeisterten alles, um zu trainieren und vernachlässigen da auch schnell mal ihr soziales Umfeld.
Der Job wird zur Nebensache, die Fehlzeiten immer größer, denn es wichtig ist nur eines, Sport. Da kann der Körper auch durchaus bereits an seine Grenzen gekommen sein und rebellieren. Der Betroffene macht einfach weiter. Es gibt Einzelfälle, wo die Ferse bereits bis auf den Knochen runtergelaufen wurde. Dennoch dachten diese Sportler gar nicht ans Aufhören.
Wann Sport zur Sucht wird, diskutieren Experten immer noch. Einen sogenannten Kriterienkatalog gibt es hier noch nicht. Wie bei vielen anderen Verhaltenssüchten auch, gehen die Grenzen hier ebenso fließend in einander über.
Bislang finden sich zu diesem Thema kaum Studien
[]Im Vergleich zu stoffgebundenen Süchten, wie Alkohol, Heroin oder Kokain, kommt es bei einer Verhaltenssucht nicht zu etwas Greifbarem, was dem Körper von außen zugeführt wird. Betroffen werden in diesen Fällen eher süchtig nach bestimmten Tätigkeiten, wie zum Beispiel, Arbeit, einkaufen, Sex oder eben Sport.Hierbei handelt es sich um Süchte, die noch nicht allzu lange wissenschaftlich diskutiert werden. Gleiches gilt für die Fachliteratur zur Sportsucht. Auch diese ist alles andere als umfangreich.
Dennoch ist anzunehmen, dass Sport süchtig machen kann. Schließlich sind sportliche Höchstleistungen heute allgegenwärtig. So wird sich mit diesem Thema beschäftigt, weil es für den Durchschnitt der Bevölkerung kaum vorstellbar ist, eine Strecke zu laufen, die über fünf bis zehn Kilometer hinausgeht. Viele erklären sich dies dann mit Sportsucht.
Ein Experte hat mit seinen Kollegen genau dieses Phänomen untersucht und Triathleten, Radfahrer, wie Läufer einmal genau unter die Lupe genommen. So bewerteten die insgesamt 1089 Sportler Aussagen, wie „Es habe schon Konflikte zwischen mir und meiner Familie gegeben bezüglich der Menge an Sport“ oder „Wenn ich ein Training ausfallen lasse, fühle ich mich reizbar und launisch“.
Der Gedanke der Experten war hier, je höher die Zustimmung, desto liegt die Gefahr einer Sportsucht.
4,5% der Befragten waren gefährdet
Das Ergebnis dieser Untersuchung zeigte demnach, dass rund 4,5% der Befragten nach Ansicht der Experten sportsuchtgefährdend waren. Wie viele dieser Sportler tatsächlich mit einer handfesten Sportsucht zu kämpfen haben, blieb aber auch hier unklar. Die Experten schätzen den Anteil auf etwa zehn Prozent.
Für die gesamte Bevölkerung kann man demnach von unter einem Prozent ausgehen. So ist Sportsucht zwar kein Massenphänomen, allerdings kann diese Sucht für Betroffene durchaus gefährlich werden. Sie radeln, schwimmen und laufen und sind einfach nicht in der Lage mit dem Training aufzuhören.